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s L i b e r a l e T a g e b u c h
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Sammlung
Originaldokumente aus „Das Liberale
Tagebuch“, http://www.dr-trier.de |
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Wachstum durch Innovation
Mi, 30.08.2006 Deutschland ist das Land der Ideen. Damit es sich auch in Zukunft im technologischen Wettbewerb behauptet, hat die Bundesregierung eine Hightech-Strategie entwickelt. Zukunftstechnologien werden gezielt gefördert und die Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschung verbessert. Das
Bundeskabinett hat am 29. August 2006 die "Hightech-Strategie für
Deutschland" beschlossen. Die über alle Ressorts hinweg entwickelte
nationale Strategie rückt die Innovationspolitik ins Zentrum des
Regierungshandelns. Die Kräfte von Staat, Wissenschaft, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft werden gebündelt. Herausforderung
des 21. Jahrhunderts annehmen
Mehr
denn je spüren wir die Folgen der Globalisierung. Einen Kostenwettbewerb kann
Deutschland nicht gewinnen. Deswegen müssen wir immer ein Stück besser sein
als andere. Wettbewerbsvorteile und damit Wachstumschancen lassen sich nur
durch neue Ideen, Produkte und Systemlösungen gewinnen. Damit schaffen wir
Arbeitsplätze und sichern unseren und den Lebensstandard unserer Kinder. 15 Milliarden
Euro bis 2009
Insgesamt
stellt die Bundesregierung bis 2009 15 Milliarden Euro für
Spitzentechnologien und technologieübergreifende Querschnittsmaßnahmen
bereit. Dies ist die größte Investition in den Wissenschaftsstandort
Deutschland seit der deutschen Wiedervereinigung. Die
Bundesregierung erwartet von der Wirtschaft und den Ländern, ihrerseits ihre
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) auszubauen. Damit sollen die
Aufwendungen für FuE bis 2010 auf drei Prozent des Bruttoinlandproduktes
steigen. Dieses Ziel hat die EU in ihrer Lissabon-Strategie formuliert. Innovationsstrategien
für die 17 wichtigsten Zukunftsfelder
Die
Hightech-Strategie legt Ziele für 17 Zukunftsfelder fest. Für jedes Feld
der Innovationspolitik gibt es einen klaren Fahrplan von Initiativen. Dabei
werden Forschungsförderung und Rahmenbedingungen stets gemeinsam betrachtet. Erstmals
hat die Bundesregierung durch eine Stärken-Schwächen-Analyse ein klares
Profil dafür geschaffen, wo Deutschland in den verschiedenen Zukunftsfeldern
steht. Damit zeigt sich auch, wo noch besonders viel zu tun ist. Hauptziel
ist es, neue Märkte für Produkte und Dienstleistungen zu erschließen oder
bestehende Märkte zu Leitmärkten auszubauen. Herausgehoben
sind Bereiche, die von besonderem nationalen
Interesse sind oder über wirtschaftliche und wissenschaftliche Potenziale
verfügen. Hierzu zählen etwa die Gesundheits-, Sicherheits- und
Energieforschung. Zu den Handlungsfeldern gehören auch Schlüsseltechnologien
wie die Nano-, Bio- oder die Informations- und Kommunikationstechnologien. >>
Der Fahrplan der
Hightech-Strategie Neue Impulse
durch Querschnittsaktivitäten
Neben
der Förderung dieser vielversprechenden Hightech-Sektoren werden auch
übergreifende Querschnittsmaßnahmen besonders unterstützt. Die
Bundesregierung fördert Kooperationen und Gemeinschaftsprojekte von
Wirtschaft und Wissenschaft so stark wie noch nie. Zum Beispiel durch
die Einführung einer Forschungsprämie und durch die Förderung von
herausragenden Einrichtungen. Aber auch dadurch, dass die besten Beispiele
für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft sichtbar gemacht
werden. Die
Wege von der Entwicklung zum Markt werden kürzer und schneller. Neue
Förderinstrumente lassen Ideen und Forschungsergebnisse schneller und
unbürokratischer auf ihre wirtschaftliche Anwendbarkeit und Verwertbarkeit
überprüfen. >>
Brücken zwischen
Forschung und Zukunftsmärkten Die
Bundesregierung unterstützt besonders Hightech-Gründungen und den innovativen
Mittelstand. Dies geschieht durch die Unternehmenssteuerreform und den
fortlaufenden Bürokratieabbau. Die Finanzierung von Forschungsvorhaben durch
Banken und Investoren soll erleichtert, die Bedingungen für Wagniskapital
verbessert werden. Schließlich
wird verstärkt in die Köpfe investiert, da die Zukunft entscheidend von der
beruflichen Qualifikation der Menschen abhängt. Das Bildungs- und
Ausbildungswesen hat höchste Priorität. Es soll die Potenziale eines jeden
Menschen in Deutschland bestmöglich fördern. Bund
und Länder wollen Hochschulen in die Lage versetzen, einer stark steigenden
Zahl von Studierenden eine hochwertige wissenschaftliche Ausbildung
anzubieten. Spitzenbegabungen sollen besonders unterstützt werden. Gute
Arbeitsbedingungen machen Deutschland für Wissenschaftler und Fachkräfte aus
dem Ausland attraktiv. >>
Die
Querschnittsaktivitäten Bestandteil der
EU-Forschungspolitik
Die
Bundesregierung gestaltet mit der Hightech-Strategie die europäische
Forschungs- und Innovationspolitik aktiv mit. Das nationale Innovationssystem
ist Teil des Europäischen Forschungsraums. Die
Hightech-Strategie knüpft an europäische Initiativen an. Die Bundesregierung
wird die Forschungs- und Innovationspolitik zu einem Schwerpunkt der
deutschen EU-Präsidentschaft im 1. Halbjahr 2007 machen. Strategie wird
evaluiert
Die
Innovationsstrategie wird regelmäßig auf den Prüfstand gestellt. Die
Bundesregierung wird eine erste Bilanz im Herbst 2007 ziehen. Ab dem Jahr
2008 dokumentiert der Bundesbericht Forschung und Innovation die
Fortschritte. Regelmäßige
Gespräche mit Wissenschaft und Wirtschaft in der neu eingerichteten
Forschungsunion helfen, die Innovationsstrategien umzusetzen und
fortzuentwickeln. |