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L i b e r a l e T a g e b u c
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Sammlung Originaldokumente aus „Das Liberale Tagebuch“, http://www.dr-trier.de |
Auszug: „Schwindendes Selbstvertrauen“ FAZ, 30. Januar 2006, Bernd
Heptner „Als Kurt Beck am
Wochenende zu Beginn des Landesparteitags der rheinland-pfälzischen SPD des
verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau gedachte, fand er
viele bewegende Worte. Man spürte, daß dem Ministerpräsidenten der Tod dieses Menschen und Politikers nahegeht. Raus Maxime „Versöhnen statt spalten” nannte Beck ein Vermächtnis, das auch für die Sozialdemokraten in Rheinland-Pfalz gelte - auch im bevorstehenden Wahlkampf … “ Es folgen Schilderung
über den politischen Stil von Kurt, den Aussichten von CDU/CSU und SPD, so
wie einiger Maßnahmen im Rahmen der in Deutschland laufenden Diskussion „Während Beck
immer wieder direkt oder indirekt die CDU ansprach, verlor er kein einziges
Wort über seinen Regierungspartner, die FDP. Weil er sich ihrer sicher sein
kann? … Alles andere als ein Bekenntnis zur Fortsetzung des
Bündnisses mit der SPD wäre eine Überraschung. Schließlich
hatte erst vor wenigen Tagen der Wirtschaftsminister und FDP-Spitzenkandidat
Hans-Artur Bauckhage in Harmonie mit Beck die „Regierungsbilanz 2001-2006”
vorgestellt, und der FDP-Landesvorsitzende Rainer Brüderle hatte die
Bundespartei davor gewarnt, den Eindruck zu erwecken, als könne die FDP nur
mit der CDU. Die FDP in Rheinland-Pfalz dürfte sich also für die Fortsetzung
der Koalition mit der SPD aussprechen, aber wie in der Vergangenheit erfahrungsgemäß mit dem sinngemäßen
Zusatz: sofern es das Wahlergebnis zulasse. WASG/Linkspartei
könnte Königsmacher werden So wie die
Rheinland-Pfalz-FDP 1991 leichtfüßig von der gebeutelten CDU zur SPD
wechselte, so dürfte sie problemlos am 26. März den Partner wechseln, wenn es
das Wahlergebnis verlangt - zumal die CDU an der FDP-Basis des Landes schon seit
längerem eine wachsende Unzufriedenheit mit der sozialliberalen Koalition in
Mainz ausgemacht haben will. Ob ein
Wahlergebnis, bei dem die CDU vor der SPD liegt, aber dennoch eine
sozialliberale Parlamentsmehrheit gegeben ist, die FDP schon wechseln ließe,
ist fraglich. Im Nachbarland Hessen blieb die FDP vor Jahrzehnten getreu an
der Seite der SPD,
obwohl die CDU längst stärkste Partei war. Doch ebenso
fraglich ist, ob die Freien Demokraten, denen die Meinungsforscher derzeit
ein zweistelliges Ergebnis zutrauen, überhaupt in die Situation des
Königsmachers kommen. Der eigentliche Königsmacher könnte die
WASG/Linkspartei werden - allein dadurch, daß ihr der Sprung in den Mainzer
Landtag gelingt. … Hoffnung auf reine
Landeswahl ist illusorisch Sollten auch
die Grünen wieder in den Landtag einziehen (2001 mit 5,2 Prozent), dann
ergäben sich ganz neue Konstellationen. Um dabei den legitimen Anspruch
erheben zu können, den Ministerpräsidenten zu stellen, kommt es für die
beiden großen Parteien darauf an, auf jeden Fall die Nase vorn zu haben. …“ Das Liberale Tagebuch: Kein Wink CDU/CSU zu wählen? Als ob sich
die CDU/CSU in den letzten jahren mit Ruhm bekleckert habe. Etwa den Ruhm die
Gelbschwarze Koalition durch unprofessionellen Bundestagswahlkampf „der sich
sehen lassen kann „geglänzt“ habe. Meint die FAZ mit guter Stimmung und Gesundbeten
ließe sich Deutschland 2006ff regieren? |